Wichtige Information über Unterschiede des Thromboembolie-Risikos kombinierter oraler Kontrazeptiva

Sicherheitsinformation | Kurzmeldungen | 03.02.2014

Basierend auf der Gesamtheit der Daten wird gefolgert, dass das VTE-Risiko

(tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) einzelner Präparate unterschiedlich ist. So besteht ein niedrigeres Risiko bei Präparaten, die die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat enthalten. Zu einigen Präparaten liegen bislang nur unzureichende Daten vor, um ihr VTE-Risiko im Vergleich zum VTE-Risiko von Präparaten mit niedrigerem Risiko beurteilen zu können.

Es wurden kombinierte orale Kontrazeptiva untersucht, die folgende Wirkstoffe als Gestagenkomponente enthalten:

Chlormadinon

Desogestrel

Dienogest

Drospirenon

Etonogestrel

Gestoden

Nomegestrol

Norelgestromin und

Norgestimat.

Die Bewertung bestätigte die bisherige Einschätzung, dass das Risiko für das
Auftreten venöser Thromboembolien (VTE) unter allen niedrig dosierten kombinierten hormonellen Kontrazeptiva (CHCs, Ethinylestradiol-Gehalt < 50 μg) gering ist.

Es gibt klare Belege dafür, dass Unterschiede zwischen CHCs in Abhängigkeit vom
enthaltenen Gestagen hinsichtlich des Risikos einer venösen Thromboembolie (VTE)
bestehen. Aktuell verfügbare Daten deuten darauf hin, dass CHCs, die die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat enthalten, das niedrigste VTE-Risiko unter den kombinierten hormonellen Kontrazeptiva aufweisen.

Bei der Verordnung von CHCs sind die Risikofaktoren der einzelnen Frau – insbesondere
jene für VTE – sowie die Unterschiede, die zwischen den Präparaten hinsichtlich des
VTE-Risikos bestehen, zu berücksichtigen.

Es besteht keine Notwendigkeit, das Präparat abzusetzen, wenn bisher keine Probleme
bei der Anwendung des kombinierten hormonellen Kontrazeptivums aufgetreten sind. Verglichen mit einer Schwangerschaft und der Postpartalphase ist das VTE-Risiko bei der
Anwendung von CHCs niedriger.

Bei den meisten Frauen überwiegt der mit der Anwendung von CHC verbundene Nutzen
das Risiko für das Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen bei weitem. Der Fokus
liegt darauf, die Wichtigkeit der individuellen Risikofaktoren und die Notwendigkeit
einer regelmäßigen Re-Evaluierung zu betonen und Bewusstsein für die Anzeichen und Symptome einer VTE zu schaffen.

Der verordnende Arzt sollte anhand der aktuellen Produktinformation und
Behandlungsleitlinien das für jede Frau am besten geeignete Kontrazeptivum auswählen.

Weitere Informationen:
Amtliche Nachrichten (31.01.2014)

www.basg.gv.at/pharmakovigilanz/amtliche-nachrichten/amtliche-nachrichten-2014/

Rückfragen (fachlich):

Dr. Christoph Baumgärtel, Tel.: 050555/36004

E-Mail: christoph.baumgaertel@ages.at

Rückfragen (für Medien):

Kommunikationsmanagement, Tel.: 050555/25000

E-Mail: presse@ages.at

 

 

 

Email

Rückfragehinweis