Stellungnahme zu "Kalziumsubstitution und Myokardinfarktrisiko"
Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) veröffentlicht nachfolgende Stellungnahme zu "Kalziumsubstitution und Myokardinfarktrisiko". Sie bezieht sich auf eine Metaanalyse über den Einsatz von Calcium als Monotherapie der Osteoporose, die am 29.07.2010 im British Medical Journal veröffentlicht wurde. (Bolland MJ. BMJ 2010;341:c3691 (www.bmj.com/cgi/content/full/341/jul29_1/c3691)
Stellungnahme des BASG:
- Die Ergebnisse dieser Meta-Analyse werden die Empfehlungsrichtlinien möglicherweise beeinflussen. Für eine Gegenanzeige der Kalzium-Monotherapie der Osteoporose in der Fachinformation ist aus Sicht des BASG die Datenlage derzeit nicht ausreichend, ebenso wenig für eine zwingende Kombination mit medikamentöser Osteoporosetherapie.
- Eine mögliche Änderung der Formulierung „Vorbeugung eines Kalziummangels“ in der Fachinformation wird derzeit durch das BASG geklärt.
- Die AGES, Bereich Lebensmitteluntersuchung, wird die Codex Unterkommission Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbereitung einer nationalen Position informieren. Diese Position dient als Grundlage für Aktivitäten des Bundesministeriums für Gesundheit auf nationaler Ebene und in den einschlägigen EU-Gremien.
- Das BASG empfiehlt aus Sicherheitsgründen von einer unkritischen prophylaktischen Kalziumsupplementierung abzusehen.
Rückfragen:
AGES PharmMed/BASG
Dr. Marcus Müllner
E-Mail: pr_pharmmed@ages.at