Warnung vor illegalen Zelltherapien Neu

Illegalitäten | 20.01.2025

Stammzell- und andere Zelltherapien sind mit großen Hoffnungen, sowohl bei Ärzt:innen als auch bei Patient:innen, verbunden. Vor allem bei schwer behandelbaren, chronischen oder unheilbaren Erkrankungen erwartet man sich mit Hilfe von neuartigen Therapien große Fortschritte. Gerade deshalb ist es seitens der Gesundheitsbehörden unbedingt notwendig, diesen sich schnell entwickelnden Bereich der Medizin im Auge zu behalten, damit mit der Hoffnung von Patient:innen keine unlauteren Geschäfte gemacht werden können.

Sicherheit im Rahmen klinischer Studien

Seit einiger Zeit stehen Stammzellen und Zelltherapien im Fokus der medizinischen Wissenschaft. Eine Vielzahl weltweiter Studien beschäftigt sich damit herauszufinden, bei welchen Erkrankungen (Stamm-)Zellen zur Heilung bzw. Linderung eingesetzt werden können. Im Rahmen behördlich genehmigter, klinischer Prüfungen werden Zellpräparate, wie z.B. Stammzellen, systematisch getestet. Somit kann Patient:innen, die freiwillig an klinischen Studie teilnehmen, einerseits die ordnungsgemäße Herstellung der verabreichten Präparate und andererseits eine genau überwachte Nachbetreuung garantiert werden. Die so gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse dienen der Weiterentwicklung von Wirksamkeit und Sicherheit neuer Therapieansätze. Ein wesentliches Kriterium klinischer Prüfungen ist, dass die Behandlung für Patient:innen kostenlos ist.

Weltweites Problem

Aktuell mehren sich nicht nur in Österreich die Verdachtsmeldungen, wonach verzweifelten, schwer kranken Patient:innen gegen Bezahlung hoher Beträge eine Heilung mit Hilfe von neuartigen Zelltherapien, wie z.B. der dendritischen Zelltherapie, versprochen wird. Es ist weithin unklar, inwiefern die betreffenden Zellen manipuliert wurden und welche Wirkung diese folglich im Körper tatsächlich entfalten. Die Herstellungsorte bzw. -labors der betreffenden Zelltherapeutika sind oft nicht bekannt und können daher auch nicht von den zuständigen Behörden überwacht/überprüft werden. Dadurch gibt es keine Garantie für die bei diesen Therapien so wichtige hohe Produktqualität. Unter diesen Voraussetzungen kann weder die Sicherheit der Patient:innen noch eine erfolgreiche Behandlung gewährleistet werden. Daher bildet das Hintanhalten riskanter „Experimente an Patient:innen“ einen Schwerpunkt der Enforcement-Arbeit.

Kontakt für Meldungen

Sollten Sie Kenntnis/Hinweise zu Angeboten dendritischer Zelltherapien oder anderer Stammzell- bzw. Zelltherapien haben, wenden Sie sich an enforcement@basg.gv.at oder Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Gruppe Enforcement, Traisengasse 5, 1200 Wien.

Weitere Informationen Link Das BASG verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Warnung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA
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