Senvelgo 15 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen
Zusammenfassung
Das Tierarzneimittel „Senvelgo 15 mg/ml Lösung zum Eingeben für Katzen“ wurde erstmals im November 2023 in der Europäischen Union (EU) zugelassen. Es enthält Velagliflozin, einen natriumabhängigen Glucose-Cotransporter-2 (SGLT-2) -Inhibitor und stellt einen neuen Wirkstoff in der Veterinärmedizin dar.
Seit der Markteinführung von Senvelgo wurden über das europäische Pharmakovigilanz-Netzwerk schwerwiegende Nebenwirkungen (einschließlich diabetischer Ketoazidose (DKA) und Todesfälle) berichtet, darunter Fälle, in denen nicht geeignete Katzen von einer Insulintherapie auf Senvelgo umgestellt wurden.
Der Zulassungsinhaber informiert deshalb in einer mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und den zuständigen EU-Behörden abgestimmten Kommunikation über die korrekte Anwendung des Tierarzneimittels, um möglichen Risiken im Zusammenhang mit der Entwicklung einer diabetischen Ketoazidose vorzubeugen.
Hintergrundinformationen
Senvelgo wird zur Reduktion der Hyperglykämie bei Katzen mit nicht-insulinabhängigem Diabetes mellitus angewendet. Ein SGLT-2-Inhibitor wirkt anders als Insulin und reduziert den Blutzucker, indem er die renale Glukoseresorption verhindert. Er ist aus diesem Grund nur für Katzen geeignet, die noch in der Lage sind, ausreichende Mengen an endogenem Insulin zu produzieren. Deshalb wird die Anwendung von SGLT-2-Inhibitoren nicht für alle diabetischen Katzen empfohlen.
Vor Beginn der Behandlung mit Senvelgo muss die Katze auf diabetische Ketoazidose untersucht werden, da DKA eine potenziell tödliche metabolische Komplikation von Diabetes mellitus ist. Bei mit Insulin vorbehandelten diabetischen Katzen besteht ein höheres Risiko eine DKA und Ketonurie zu entwickeln als bei neu diagnostizierten Patienten.
Die meisten der gemeldeten DKA-Fälle traten 0-4 Tage nach Behandlungsbeginn auf. Deshalb sollte nach Beginn der Behandlung das Auftreten von Ketonkörpern entsprechend überwacht werden.
Wenn Ketonkörper oder klinische Symptome einer DKA festgestellt werden, wie plötzlicher Gewichtsverlust, Dehydratation, Lethargie, Anorexie (Inappetenz), Erbrechen oder Kachexie, muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Bei bestätigter oder vermuteter DKA oder diabetischer Ketonurie ist ein sofortiges Absetzen der Behandlung und die Einleitung einer geeigneten Therapie erforderlich.
Die entsprechenden Hinweise zur Auswahl der Patienten und zum korrekten Monitoring während der Behandlung können Sie auch der Fachinformation des Tierarzneimittels entnehmen.
Das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis für Senvelgo bleibt unverändert, ohne dass sich die Produktinformationen (z.B. Fachinformation, Gebrauchsinformation) derzeit ändern.
Bitte melden Sie alle Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Senvelgo dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen.
Weiterführende Informationen:
- Informationsschreiben des Zulassungsinhabers Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH
- Veröffentlichung der EMA
- Arzneispezialitätenregister
- Meldeformular Nebenwirkungen